Gedanken zu „Four Wheels“

In der Zwischenzeit ist es saukalt in Wien. Es liegt Schnee und selbst mit gesunden Beinen ist es manchmal mühselig auf den Straßen unterwegs zu sein. Bianca, unsere Malteserhündin, weigert sich inzwischen Ihre Pfoten draußen nass zu machen. Ich kann es ihr wirklich nicht verübeln.

Nun ist es zwei Wochen her, seit ich Martin Mabacher—den Meister dieses Blogs—bei seiner #barchair Aktion am Barchamp in Wien kennengelernt habe. Es war schon interessant „das Leben“ einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Ich bin von Martins Bemühungen für ein besseres Verstehen und Verständnis für Rollstuhlfahrer begeistert.

Der Preis dafür, dass ich selbst erfahren konnte wie es denn ist in einem Rollstuhl zu sitzen und lernen durfte wie man einem Rollstuhlfahrer am besten behilflich sein kann ist dieser Blog Post hier.

Martin sagte, „Das Thema ist ‚Four Wheels‘, schreibt was Euch dazu einfällt.“


Also bitte.

Offengestanden hatte ich sofort zwei Assoziationen. Beide haben mittelbar mit dem Thema „gesprengte Ketten“ zu tun. Vielleicht sollte ich mich in diesem Gastbeitrag lieber auf eine Geschichte beschränken, aber ich liebe es zwischen Ideen hin und herum-zuspringen und beide Gedanken lassen sich wie Du sehen wirst schön miteinander verbinden.

Das gemeinsame Element heißt Weltraum. Der faszinierende Ort, der aber nur in Science Fiction Geschichten wirklich grenzenlos ist. Zumindest in diesem Jahrhundert haben wir noch sehr stark mit den unsichtbaren allzu realen Fesseln der Schwerkraft zu kämpfen. Abgesehen davon sind wir Menschen für ein Leben im Weltraum genauso geeignet wie ein Fisch für ein Leben in der Sahara Wüste. Es ist ein zutiefst gesundheitsfeindlicher Ort für uns Menschen.

Nun was haben diese Gedanken mit Martins Barchair, mit Rollstühlen und „Four Wheels“ zu tun?

Bitte, folge mir einfach bei meinen Gedankensprüngen.

Weltraum - Grenzenlosigkeit - Schwerelosigkeit

Ich bin nur ein paar Minuten in einem Rollstuhl gesessen, bin ein wenig im Zimmer auf Teppichboden herum gefahren, dann aber wieder aus eigener Kraft aufgestanden Ich kann mich also nicht wirklich hineinfühlen in jemanden der auf einen Rollstuhl tagein tagaus angewiesen ist.

In schwere-losem Zustand gäbe es diese Abhängigkeit aber nicht.

Wie muss man sich fühlen, wenn man plötzlich befreit scheint, … sich aus eigener Kraft über alle Hindernisse hinweg bewegen kann?

Dieses Gedankenexperiment scheint ein wenig weit hergeholt, doch ist es für jemanden für einen kurzen Zeitraum Realität geworden.

Und es scheint, dass er sich sehr gut dabei gefühlt hat.

Man muss nur das Gesicht von Prof. Stephen Hawking ansehen, … er sieht wirklich sehr glücklich dabei aus.

Dass derartige Ausflüge im Zero-G Flieger um 115.000 Euro nicht von der Krankenkasse bezahlt werden ist schon klar. Es handelt sich auch um keine alltags-taugliche Lösung Rollstuhlfahrer in die Schwerelosigkeit zu schießen, zumal dies selbst mittelfristig mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden wäre.

Nein, es zeigt sich etwas ganz anderes.

Gerade weil Behinderte in einem Bereich ihres Lebens stark eingeschränkt sind, schaffen sie oft in anderen Gebieten Außergewöhnliches. Zum Beispiel erwähnte Prof. Hawking in einem Interview, dass er sich wohl nicht so auf seine wissenschaftliche Arbeit konzentriert hätte, so beeilt hätte, so zielstrebig gewesen wäre, wenn er nicht um seine schwere Krankheit gewusst hätte.

Gedanken über die Zukunft

Ein Zitat von ihm gibt mir Gelegenheit elegant auf meine zweite Assoziation zum thema „Four Wheels“ überzuleiten. Das Zitat stammt aus dem obigen Video.

„Life on Earth is at the ever-increasing risk of being wiped out by a disaster… I think the human race doesn't have a future if it doesn't go into space. I therefore want to encourage public interest in space.“

-- Prof. Stephen Hawking, 13 April 2007


Wie Recht er doch hat. Unser Dasein auf diesem Planeten hat ein Ablaufdatum und die Apokalypse für die menschheit könnte sehr gut früher eintreten als in 5 Milliarden Jahren wenn die Sonne alles auf der Erde verbrennen wird.

Mein abschließender Gedanke ist recht einfach:

„Was wird von der Menschheit übrig bleiben, wenn wir urplötzlich verschwinden.“


Die Natur wird in der einen oder anderen Form unsere Spuren allmählich beseitigen und in Tausenden von Jahren werden alle nennenswerten und sichtbaren Spuren Geschichte sein.

Die einzigen Four Wheels, die vielleicht eine längere Zeit überdauern als wir selbst stehen nicht mehr auf dieser Erde.



Das Mondauto, Lunar Roving Vehicle (LRV), der einer späteren Apollo Mission auf dem Mond.
Source: NASA

Mit diesem Foto möchte ich meinen Beitrag beenden und bereits legendären Männern wie Stephen Hawking, Peter Diamandis, Wernher von Braun und Sergej Pawlowitsch Koroljow folgend ausrufen,

„Lasst uns unsere Blicke zu den Sternen richten.“


Was sich zum Thema Space Exploration bei der NASA tut, könnt Ihr entsprechend bequem vom Sofa aus in englischer Sprache nachlesen.

Euer
John W. Furst

P.S.: Im übrigen ist das nicht zum erstenmal, dass ich mir Gedanken über Space Exploration gemacht habe. Im Oktober 2008 hat internationaler Bestseller Autor Seth Godin einen Aufsatz von mir—zusammen mit vielen anderen—veröffentlicht im Triiibes-E-Book.

_____
Über den Autor: John W. Furst ist ein unabhängiger Konsulent, der auf drei Kontinenten zu Hause ist. Mit mehr als 15 Jahren Praxis in Internet und E-Mail Marketing unterstützt er Firmen das Internet effektiver als Umsatzgenerator zu nutzen.


5 views and 0 responses